Tatsächlich kommt der lateinische Name von der Farbe, die die Frösche annehmen, wenn sie zu Forschungszwecken in Formaldehyd oder Alkohol eingelegt werden. Da Terrarianer sich aber in der Regel bemühen, ihren Tieren ein langes und schönes Leben zu bereiten, braucht Dich der Name nicht weiter zu kümmern. Der Amerikanische Laubfrosch ist bei guter Pflege schön anzusehen. Zu der kräftigen Färbung des Rückens gesellt sich ein hellerer Bauch. Seitlich am Kopf verläuft unter den Augen ein heller Streifen, der sich über die gesamte Flanke ziehen kann. Die helle Schallblase der Männchen färbt sich während der Paarungszeit grün.

Amerikanischer Laubfrosch im Terrarium: artgerechte Haltung

Der auch unter der Bezeichnung Karolina-Laubfrosch bekannte Amerikanische Laubfrosch ist ursprünglich im Südosten der USA beheimatet. Heute erstreckt sich sein natürliches Habitat aber dank eingeschleppter Populationen bis Florida und Puerto Rico. Er hält sich bevorzugt in Ästen, Sträuchern und Schilf an Gewässern auf. Die natürlichen Bedingungen im Verbreitungsgebiet geben die Bedingungen im Terrarium vor. Hyla cinerea sind gesellige Tiere und werden als Paar oder kleine Gruppe gehalten. Das ist bei der Größe des Terrariums zu berücksichtigen.

Mindestgröße

Mit einer Größe von 7 cm ist der Amerikanische Laubfrosch kein Riese. Allerdings verfügt er über kräftige und lange Hinterbeine, mit denen er gerne, weit und hoch springt. Darüber hinaus sollte er nicht alleine gehalten werden. Damit die Frösche sich wohl fühlen, sollte das Terrarium eine Mindestgröße von 80 x 40 x 100 cm (LxTxH) nicht unterschreiten. Der Wasserteil kann in Form einer Wasserschale oder als integriertes Becken in einem Aquaterrarium hergerichtet werden. Er sollte 1/3 der Fläche ausmachen. Diese Maße sind für eine Gruppe von fünf Tieren gerade ausreichend. Bei der Zusammensetzung der Gruppe sollte man übrigens auf eine Überzahl an Weibchen achten, um die weiblichen Tiere keinem zu starken Paarungsdruck auszusetzen. Von fünf Tieren sollten nur zwei männlich sein, die restlichen drei Weibchen.

Einrichtung

Amerikanische Laubfrösche leben - wie der Name schon sagt - im Laub von Bäumen bzw. an deren Ästen. Auch Büsche und Schilf werden gerne genutzt. Sie verbringen den Tag überwiegend schlafend im Schatten an der Unterseite von Blättern und Stengeln. In der Nacht werden die Tiere aktiv und bewegen sich kletternd und springend durch die Vegetation. Die sollten sie also auch im Terrarium vorfinden. Es sind also genügend Kletter- und Versteckmöglichkeiten in Form von Bepflanzung sowie Wurzeln und Hölzern anzubieten. Diese werden sowohl senkrecht als auch waagerecht ins Terrarium eingebracht. Eine strukturierte Rückwand und ebensolche Seitenwände erweitern den nutzbaren Raum. Als Bodengrund eignet sich Terrarienerde oder Kokossubstrat. Ein Wasserteil gehört auf jeden Fall in irgendeiner Form mit dazu. Ideal ist ein Aquaterrarium mit integriertem Wasserteil. Zur Not geht auch eine Wasserschale in entsprechender Größe. So können die Tiere zumindest ihren Flüssigkeitsbedarf decken, was sie über den After tun. Der Eingang und Ausgang zum Wasserteil muss leicht zu bewältigen sein, etwa in Form einer Rampe. Die Wassertiefe sollte um die 15 cm betragen.

Temperatur, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit

Der Amerikanische Laubfrosch fühlt sich am wohlsten bei Temperaturen zwischen 22 und 27 °C am Tag, für die eher seltenen Sonnenbäder sollten lokal Temperaturen von ca. 30 °C zur Verfügung stehen. Das erreicht man am besten mit einem Spotstrahler. Schaltet man den am Abend aus, erreicht man die nötige Nachtabsenkung auf Zimmertemperatur. Lässt sich der Spot nicht außerhalb des Terrariums anbringen, muss er unbedingt durch einen Schutzkorb unzugänglich gemacht werden. Falls der Spot nicht ausreicht, um die nötige Grundwärme außerhalb der Sonnenplätze zu erzeugen, kann eine schwache Heizmatte Abhilfe schaffen. Diese ist an einer der Seiten oder der Rückwand des Terrariums außen anzubringen - unter dem Boden würde durch das isolierende Substrat zu viel Wärme verloren gehen bzw. es droht ein Hitzestau unter dem Substrat. Die Heizmatte darf maximal ein Drittel der Fläche einnehmen. Schließlich brauchen die wechselwarmen Frösche die Möglichkeit, sich auch in kühlere Regionen zurückzuziehen. Die Temperatur im Wasserteil sollte übrigens um die 25 °C liegen. Werden die nicht erreicht, muss für eine eigene Beheizung gesorgt werden. Der Karolina-Laubfrosch stellt als nachtaktiver Jäger keine hohen Ansprüche an die Beleuchtung. Die Helligkeit des Spotstrahlers imitiert zusammen mit der abgegebenen Wärme die Wirkung der Sonne. Für eine Grundbeleuchtung während des Tages können Leuchtstoffröhren, T5 oder T8, hinzugeschaltet werden. Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium der Amerikanischen Laubfrösche sollte sich zwischen 60 und 80 % bewegen und darf nachts nochmal ansteigen. Um dies zu erreichen, sollte der Bodengrund stets feucht gehalten werden. Eine Drainage-Schicht hilft, Staunässe und Schimmelbildung zu vermeiden. Der Wasseranteil trägt ebenso wie die Bepflanzung zur Aufrechterhaltung der nötigen Luftfeuchtigkeit bei. Wer nicht mit der Sprühflasche sprühen möchte, kann auch eine Beregnungsanlage einsetzen. Für die Kontrolle und Aufrechterhaltung aller kritischen Werte kommt die übliche Mess- und Regeltechnik zum Einsatz, insbesondere Thermometer und Hygrometer. Entsprechende Technik ist für den Wasserteil einzusetzen. Eine Zeitschaltuhr erleichtert die Arbeit.

Reinigung

Futter-, Kot- und Häutungsreste sind täglich zu entfernen. Auch die Wasserschale muss täglich gereinigt und mit frischem Wasser befüllt werden. Wird ein Wasserteil fest integriert, sollte man einen Filter verwenden. Denn die Frösche koten gerne und viel ins Wasser. Auch der Bodengrund ist regelmäßig zu ersetzen. Einmal die Woche können die Scheiben mit warmem Wasser oder Dampf gereinigt werden. Alle Reinigungsmittel, die am und im Terrarium verwendet werden, sollten ausschließlich aus dem Fachhandel bezogen werden. Echte Pflanzen in Töpfen zu halten erleichtert übrigens die Reinigung des Bodengrundes erheblich. Dasselbe gilt umso mehr für eine künstliche Bepflanzung.

Ernährung: Das frisst der Amerikanische Laubfrosch

Der Amerikanische Laubfrosch ernährt sich vor allem von Würmern und Insekten, zeigt dabei aber eine Vorliebe für fliegende Futterinsekten: kleine Heuschrecken, Grillen und Heimchen, aber auch Schaben werden gerne genommen. Einmal die Woche sollten diese mit Vitaminen und Mineralien bestäubt werden. Amerikanische Laubfrösche neigen nicht zur Verfettung. Sie können von daher fast täglich gefüttert werden, ein Fastentag pro Woche ist ausreichend. Die Larven sollten jeden Tag Futter erhalten und auch täglich mit Vitaminen und Mineralien versorgt werden. Die Futtertiere werden am Abend lebend ins Terrarium gegeben und die Frösche bei der Jagd beobachtet.

Winterruhe: So überwintert der Amerikanische Laubfrosch

Während der kalten Jahreszeit hält der Amerikanische Laubfrosch bis zu 2 Monate Winterruhe. Je nach Herkunftsgebiet kommen die Frösche dafür bei 8 °C in den Kühlschrank oder man kann das Terrarium in einen kühlen, dunkleren Raum stellen, Zimmertemperatur um die 18 °C ist ausreichend. Zur Einleitung der Winterruhe werden Temperatur, Beleuchtungsdauer und auch Luftfeuchtigkeit schrittweise runtergefahren. Zum Aufheben der Winterruhe wird der umgekehrte Weg beschritten. Alles rund um die Winterruhe erfährst Du hier. Rechtzeitig vor der Winterruhe sollte eine Kotuntersuchung auf Parasiten erfolgen, um bei Bedarf noch behandeln zu können. Warum das nötig ist, kannst Du hier nachlesen.

Zucht und Fortpflanzung des Amerikanischen Laubfrosches

Männchen und Weibchen lassen sich beim Amerikanischen Laubfrosch schon an der Größe unterscheiden. Die Männchen sind dabei mit ca. 4 cm Länge etwas kleiner als die Weibchen, die bis zu 6 oder 7 cm groß werden. Nach der Winterruhe und bei steigender Feuchtigkeit, idealerweise in Form von Regen aus der Beregnungsanlage, beginnen die männlichen Frösche aus einer Höhe von ca. 5 cm zu rufen. Ihr Ruf ist dabei weniger ein Quaken, sondern ähnelt vielmehr dem Bellen eines kleinen Hundes. Nach dem Amplexus legt das Weibchen seine Eier an ins Wasser reichenden Ästen oder Pflanzen ab, das Männchen besamt sie. Der Laich sollte in kleine Aquarien überführt werden, eine Größe von 30 x 30 x 20 cm ist ausreichend. Die Aquarien sollten vorher eingefahren sein und benötigen eine gute Durchlüftung ohne Zugluft. Bei 24-26 °C Wassertemperatur schlüpfen die Larven bereits nach ca. zwei Tagen. Am Anfang können sie mit Algen und Flockenfutter für Fische ernährt werden. Die Metamorphose zum Frosch dauert fünf bis zehn Wochen. Dann werden sie in Kleinterrarien umgesetzt, die ihnen insbesondere einen leichten Wechsel zwischen Wasser- und Landteil ermöglichen müssen. Der Speiseplan kann jetzt um Drosophila, Wachsmaden, kleine Heimchen und Grillen ergänzt werden. Eine Weile sollten diese noch täglich mit Vitaminen und Mineralien bestäubt werden.

Hyla cinerea gilt als nicht gefährdet. Die Pflege stellt weder eine besondere Herausforderung dar, noch ist sie aus dem Rahmen fallend teuer. Dennoch sollte die Anschaffung einer Gruppe Amerikanischer Laubfrösche gut überlegt sein. Bei guter Pflege erreichen Amerikanische Laubfrösche ein Alter von 15 bis 20 Jahren.